Architecture Development Method
Die Top-Entitäten der TOGAF Welt sind die erwähnten capabilities, die das Kerngeschäft am Laufen halten oder unterstützend wirken. Sie sind charakterisiert durch das Zusammenspiel von Mitarbeitern, Funktionen, Prozessen und Werkzeugen. Die vielfältigen Beziehungen dieser Faktoren, egal ob formal geregelt oder informal bestehend, bestimmen die Unternehmensarchitektur.
Mit der Architecture Development Method (ADM) führt TOGAF einen iterativen Prozess ein, bei dem ein Teil/eine Komponente der Unternehmensarchitektur in den Fokus gesetzt wird, um diesen/diese einer Weiterentwicklung und Verbesserung zu unterziehen. Zeitgleich können mehrere Kampagnen (organisiert in Projekten oder als Linienaufgabe) mit unterschiedlichem Fokus verschiedene Komponente weiterentwickeln.
ADM unterstützt dabei iteratives Vorgehen insofern, als das ein durchlaufener Zyklus dann die Grundlagen für einen potentiell nächsten Zyklus geben soll. Das geschieht in erster Linie dadurch, dass Analysen und Entscheidung eines ADM Zyklus sauber dokumentiert und in einer definierten Struktur abgelegt werden. Sowohl in der aktuellen Kampagne als auch bei nachfolgenden ADM Zyklen wird dann diese Dokumentation als wertvolle Vorarbeit genutzt und die Dokumentationsleistung damit ein Unternehmenswert.
Im Allgemeinen werden Kampagnen zur Änderungen an Teilen der Unternehmensarchitektur auf Widerstand in der Organisation treffen:
Die Architekturdomänen von TOGAF
TOGAF unterscheidet in der Analyse und Dokumentation vier Architekturdomänen:
Architekturdomäne | Erläuterung |
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1. business architecture | |
business strategy | die Kernaussagen der aktuell gültigen Geschäftsstrategie |
organization | die gültige Organisationsstruktur |
architecture goverance | die Prozesse, Methoden und Werkzeuge zur Überwachung der Einhaltung der Vorgaben der Geschäftsarchitektur |
core business processes | die Kerngeschäftsprozesse |
external drivers | die externen Geschäftstreiber und Vorgaben (gesetzliche Regelungen, Märkte, Kunden) |
data architecture | |
structure of logical and physical data assets | die durch Daten repräsentierten Unternehmenswerte |
data management resources | Methoden und Werkzeuge zum Management dieser Unternehmenswerte |
application architecture | |
blueprint for the individual applications | Übersicht der Kerndaten aller (logischen) Geschäftsanwendungen |
interactions | die Interaktionen zwischen diesen Geschäftsanwendungen (Datenfluss, Akteure) |
relationships to the core business processes | die Beziehungen zu den Kerngeschäftsprozessen |
technological architecture | |
the soft- and hardware resources required to deliver business, data and application services | alle Ressourcen der IT Landschaft (Hardware, Plattformen, Software) zur Realisierung von Geschäftsanwendungen |
IT infrastructure, middleware, networks, communicatzion, processing and standards | alle Ressourcen der IT Infrastruktur zur Realisierung der IT Landschaft |
TOGAF unterscheidet sechs Bestandteile:
1. ADM - architecture development method
Ein iterativer Prozess zur Beschreibung, Analyse und Verbesserung einer Komponente der Unternehmensarchitektur. ADM ist das Basiskonzept von TOGAF. ADM unterscheidet in jeder Iteration acht Phasen, jede Phase hat eine Zielstellung, Herangehensweise, Eingaben, Abarbeitungsschritte und Ergebnisse (objectives, approach, inputs, steps and outcomes).
Eingaben und Ergebnisse werden strukturiert im architecture content framework.
2. Architecture capability / Architecture capability framework
Ein Framework zur Operationalisierung der ADM. Es unterstützt bei der Einführung einer Architekturfähigkeit in der Organisation, indem es eine Sammlung von Ressourcen, Richtlinien, Vorlagen und Hintergrundinformationen (resources, guidelines, templates, background information) bereitstellt.
3. ADM guidelines and techniques
Unterstützt die ADM mit best practices in Form von Techniken und Richtlinien. Richtlinien unterstützen die ADM in verschiedenen Szenarien wie prozessgetriebene Vorhaben (iterative methods) oder spezielle Architekturen, zum Beispiel Sicherheitsarchitekturen. Techniken unterstützen verschiedene Aufgaben in der ADM (defining principles, business scenarios, gap analysis, risk management, migration planning,...)
4. Architecture content framework
Das Architecture content framework strukturiert (modelliert) die ADM outcomes in drei Kategorien
Die Struktur zur Klassifizierung von ADM outcomes:
Referenzmodelle für die initiale Befüllung eines Enterprise Continuums. TOGAF liefert zwei: